Dienstag, 6. Mai 2014

Stellungsfrage.

Letzte Woche habe ich dich gefragt, wie man das mit den Gefühlen so lernen kann. Und dann kam mir der Gedanke, dass es vielleicht nicht so sehr um das Gefühl geht, sondern um meine Einstellung. Kann ich mit einer Situtation umgehen, egal wie es mit meinen Gefühlen darum steht, wenn ich um meine Einstellung dazu weiß?

Die Dinge machen es nicht, sondern unsere Stellung dazu. 

Du meinst also, es ist sowohl egal, wie meine Gefühle in einer bestimmten Situation sind, als auch, welche Situtation es überhaupt ist, Theo? Dann wäre die Welt ja wesentlich einfacher, wenn man nicht alles von Gefühlen und Situationen abhängig machen müsste, sondern nur von der eigenen (Ein-)Stellung zu diesen Dingen. Ich werde ausprobieren, ob diese Aussage von dir das Leben leichter macht, lieber Theo!

Auf baldigst.

Dienstag, 29. April 2014

Gefühlslernerei.

Weißt du, Theo, manchmal würde ich gerne Dinge lernen. Nicht irgendwelche Dinge. Sondern emotionale Dinge. Ich würde gerne mehr Empathie lernen, mehr verstehen wollen, mehr den richtigen Moment abpassen können, mehr Verständnis haben, mehr feinfühlig sein. Einfach mehr. Und dann frage ich mich, wie man das lernen kann. Weißt du, Theo?

Ein feines Gefühl lässt sich so wenig lernen wie ein echtes. Man hat es - oder hat es nicht.

Du bist heute sehr feinfühlig, Theo... Aber irgendwie hört es sich trotzdem richtig an. Kann man Gefühle überhaupt erlernen? Sind sie nicht sowieso so flüchtig und unbeständig, als dass man sie fassen und in eine Kiste stecken könnte, um sie zu studieren? Wahrscheinlich zählt mehr die Einstellung als das Gefühl... Was meinst du, Theo?

Dienstag, 22. April 2014

Mittelmaß.

Seit einiger Zeit fällt mir eines immer mehr auf: Der Mensch kennt kein Mittelmaß. Ich auch nicht. Es gibt eigentlich immer nur schwarz oder weiß. Und auf dem alten Charakterpferd bleibt man keinesfalls schön in der Mitte sitzen. Nein, man fällt buchstäblich immer auf einer der beiden Seiten runter. Manchmal mag es ja gut sein, eindeutig in seiner Meinung zu sein. Aber besonders im charakterlichen versumpfen wir in irgendwelchen Extremen, die uns selten dahin bringen, wo wir eigentlich hin wollen.

"Zwischen Hochmut und Demut steht ein drittes, dem das Leben gehört, und das ist der Mut."

Also ist dir dieses Pferdproblem auch schon bekannt, lieber Theo. Und du hast Recht: Das Leben entsteht und funktioniert dort, wo wir eine Ausgeglichenheit hinbekommen. Ohne im Extrem zu landen. Einfach mal auf dem Pferd sitzen bleiben. Einfach mal mutig sein. Ohne an Hochmut oder Demut zu denken. Das wärs!

Auf baldigst!

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Fröhlichkeit.

Den ganzen Tag schon denke über ich den Ernst des Lebens nach. Das Leben ist manchmal so ernst, dass man glatt vergessen könnte, dass man auch Lachmuskeln hat. So mancher Mensch nimmt das Leben leicht, ich nehme es meistens eher schwer. Nachdenklichkeit ist herrlich, aber wenn man vor lauter ernster Denkerei das Leben selbst fast vergisst? Manch einer sagt mir, ich solle alles entspannter und lockerer sehen. Wenn das denn so einfach wäre.. Aber du, Theo, hast da wohl auch deine Erfahrungen gemacht.

Die Tränen lassen nichts gelingen, wer schaffen will, muss fröhlich sein.

Das sagst du also. Bist wohl keine Heulsuse. Oder eben doch und ermahnst dich selbst? Dann soll ich also fröhlich sein, meinst du? Schade, dass du kein Rezept dazu gibst, wie man das wird. Dazu bist du aber vielleicht zu pragmatisch. Das eine tun und das andere sein lassen. Punkt. Ich versuchs mal, Theo.

Montag, 4. März 2013

In mir selbst.

Na, Theo? Hast du schon mitbekommen: Der Frühling ist da. Pünktlich zum dritten Monat des Jahres lässt sich die Sonne wieder ausführlich blicken. Tut gut das ganze. Aber weißt du, was mich in letzter Zeit unglaublich beschäftigt? Was andere Menschen über mich. Nein, nicht speziell was sie über mich denken. Aber ich denke darüber nach, das sie über mich denken und wie ich damit umgehe oder eben nicht und wie mich das einschränkt.
Denn es schränkt einen selbst unendlich ein, sich immer nur aus den Augen der anderen zu sehen und sich davon abhängig zu machen. Und was bringt es meinem Leben, wenn ich immer nur in den Köpfen der anderen Menschen stecke und am Ende doch nicht weiß, was sie wirklich denken? Ich würde dir nicht schreiben, wenn ich nicht wüsste, dass du etwas schlaues dazu zu sagen hast:

Es kann die Ehre dieser Welt
dir keine Ehre geben.
Was dich in Wahrheit hebt und hält,
muss in dir selber leben.

Also nur wenn ich mit meinem eigenen Kopf denke, die Welt mit meinen eigenen Augen sehe und meinen eigenen Stil fahre, kann ich das tun und sein, was ich bin. Wahrscheinlich bekommt man sogar mehr Anerkennung, wenn man sein eigenes Ding fährt und nicht die ganze Zeit versucht, die Ehre der Welt zu erhaschen.. Theo, was meinst du, wie lange wird es dauern, bis ich das endlich begreife?

Mittwoch, 30. Januar 2013

Mut.

Es gibt Tage, an denen ist man richtig produktiv. Man probiert aus und macht einfach mal das, was man schon immer mal machen wollte, setzt sich endlich an überfällige Projekte und all sowas. Gestern war so ein Tag bei mir. Und Vorgestern auch schon ein bisschen. Voll aktiv. Voll produktiv. Voll wegweisend. Vielleicht. Aber heute eher nicht so. Heute ist eher so ein Tag, an dem man alles, was man geschafft hat wieder hinterfragt. Soooo super waren die Ergebnisse der letzten beiden Tage dann ja doch nicht. Ob man damit wirklich was anfangen kann? Und was ist, wenn es dann doch wieder nicht gut genug ist? Tausend Zweifel und Fragen, wo man doch eigentlich mal ne Runde Stolz auf sich sein könnte. Aber wie gut, dass du, lieber Theo, natürlich auch dazu ein Spruch parat hast:

Am Mute hängt der Erfolg.

Ja, die mutigen Tage bringen uns voran. Die, an denen wir einfach mal ins kalte Wasser springen. In denen uns die Konsequenzen egal sind und wir nicht den Anspruch haben, perfekt zu sein, sondern einfach mal machen. Das bringt Erfolg. Nicht das selbstzweifelnde Jammern auf dem Sofa. Wie Recht du mal wieder hast.

Sonntag, 27. Januar 2013

Der Hahn in uns.

Ach, Theo, wir sind doch alle immer so bescheiden, oder? Ich irgendwie nicht. In letzter Zeit gibt es immer wieder Situationen, in denen ich irgendeine Aufgabe habe und wenn ich diese Aufgabe nicht erfüllen kann, glaube ich, dass die Welt deswegen untergehen könnte.
Was doch alles passieren könnte, wenn ich meinen „Beitrag“ nicht leiste?
Als ich kleiner war, habe ich manchmal geglaubt, mein Leben sei wie der Film TRUEMANSHOW. Ich bin der Hauptdarsteller eines Films, der heißt „Mein Leben“. Und alle anderen sind irgendwelche Nebenrollen. Und wenn ich den Raum verlasse, fallen sie aus ihren Rollen... Bis mir irgendwann aufgefallen ist, dass wohl jeder diese Ansicht in seinem Leben hat. Theo, du hast einmal gesagt:

Manche Hähne glauben, dass die Sonne ihretwegen aufgeht.

Ehrlich gesagt, ist es eines der ersten Zitate von dir, wenn man dich googelt. Ich weiß nicht, ob du dich darüber freust? Auf jeden Fall habe ich immer gedacht „Ach, dieser Satz betrifft mich nicht. Dieser Satz ist nur für alle arroganten, selbstbezogenen und engstirnigen Menschen.“ Aber dann fiel mir auf: Wie oft glaube ich, dass die ganze Welt an meinen Entscheidungen hängt? Das klingt vielleicht pflichtbewusst, ist aber auch reichlich überzogen. Ja, mein Leben hängt an meinen Entscheidungen. Aber die Sonne geht auch ohne mein zu tun auf und unter. Und sie geht auch für die 7 Milliarden anderen Menschen auf. Und soll ich dir was sagen, liebster Theo? Irgendwie entspannt es mich, den Hahn in mir identifiziert zu haben. Zu sehen, dass ich manchmal glaube, die Welt dreht sich um mich, um dann wieder festzustellen, dass es nicht so ist. Und manchmal tut es gut, nicht immer im Rampenlicht zu stehen. Also entspanne ich mich mal in den Gedanken, dass die Welt sich weiter dreht, auch wenn ich nicht immer alles perfekt mache.
 Auf baldigst!