Mittwoch, 16. Oktober 2013

Fröhlichkeit.

Den ganzen Tag schon denke über ich den Ernst des Lebens nach. Das Leben ist manchmal so ernst, dass man glatt vergessen könnte, dass man auch Lachmuskeln hat. So mancher Mensch nimmt das Leben leicht, ich nehme es meistens eher schwer. Nachdenklichkeit ist herrlich, aber wenn man vor lauter ernster Denkerei das Leben selbst fast vergisst? Manch einer sagt mir, ich solle alles entspannter und lockerer sehen. Wenn das denn so einfach wäre.. Aber du, Theo, hast da wohl auch deine Erfahrungen gemacht.

Die Tränen lassen nichts gelingen, wer schaffen will, muss fröhlich sein.

Das sagst du also. Bist wohl keine Heulsuse. Oder eben doch und ermahnst dich selbst? Dann soll ich also fröhlich sein, meinst du? Schade, dass du kein Rezept dazu gibst, wie man das wird. Dazu bist du aber vielleicht zu pragmatisch. Das eine tun und das andere sein lassen. Punkt. Ich versuchs mal, Theo.

Montag, 4. März 2013

In mir selbst.

Na, Theo? Hast du schon mitbekommen: Der Frühling ist da. Pünktlich zum dritten Monat des Jahres lässt sich die Sonne wieder ausführlich blicken. Tut gut das ganze. Aber weißt du, was mich in letzter Zeit unglaublich beschäftigt? Was andere Menschen über mich. Nein, nicht speziell was sie über mich denken. Aber ich denke darüber nach, das sie über mich denken und wie ich damit umgehe oder eben nicht und wie mich das einschränkt.
Denn es schränkt einen selbst unendlich ein, sich immer nur aus den Augen der anderen zu sehen und sich davon abhängig zu machen. Und was bringt es meinem Leben, wenn ich immer nur in den Köpfen der anderen Menschen stecke und am Ende doch nicht weiß, was sie wirklich denken? Ich würde dir nicht schreiben, wenn ich nicht wüsste, dass du etwas schlaues dazu zu sagen hast:

Es kann die Ehre dieser Welt
dir keine Ehre geben.
Was dich in Wahrheit hebt und hält,
muss in dir selber leben.

Also nur wenn ich mit meinem eigenen Kopf denke, die Welt mit meinen eigenen Augen sehe und meinen eigenen Stil fahre, kann ich das tun und sein, was ich bin. Wahrscheinlich bekommt man sogar mehr Anerkennung, wenn man sein eigenes Ding fährt und nicht die ganze Zeit versucht, die Ehre der Welt zu erhaschen.. Theo, was meinst du, wie lange wird es dauern, bis ich das endlich begreife?

Mittwoch, 30. Januar 2013

Mut.

Es gibt Tage, an denen ist man richtig produktiv. Man probiert aus und macht einfach mal das, was man schon immer mal machen wollte, setzt sich endlich an überfällige Projekte und all sowas. Gestern war so ein Tag bei mir. Und Vorgestern auch schon ein bisschen. Voll aktiv. Voll produktiv. Voll wegweisend. Vielleicht. Aber heute eher nicht so. Heute ist eher so ein Tag, an dem man alles, was man geschafft hat wieder hinterfragt. Soooo super waren die Ergebnisse der letzten beiden Tage dann ja doch nicht. Ob man damit wirklich was anfangen kann? Und was ist, wenn es dann doch wieder nicht gut genug ist? Tausend Zweifel und Fragen, wo man doch eigentlich mal ne Runde Stolz auf sich sein könnte. Aber wie gut, dass du, lieber Theo, natürlich auch dazu ein Spruch parat hast:

Am Mute hängt der Erfolg.

Ja, die mutigen Tage bringen uns voran. Die, an denen wir einfach mal ins kalte Wasser springen. In denen uns die Konsequenzen egal sind und wir nicht den Anspruch haben, perfekt zu sein, sondern einfach mal machen. Das bringt Erfolg. Nicht das selbstzweifelnde Jammern auf dem Sofa. Wie Recht du mal wieder hast.

Sonntag, 27. Januar 2013

Der Hahn in uns.

Ach, Theo, wir sind doch alle immer so bescheiden, oder? Ich irgendwie nicht. In letzter Zeit gibt es immer wieder Situationen, in denen ich irgendeine Aufgabe habe und wenn ich diese Aufgabe nicht erfüllen kann, glaube ich, dass die Welt deswegen untergehen könnte.
Was doch alles passieren könnte, wenn ich meinen „Beitrag“ nicht leiste?
Als ich kleiner war, habe ich manchmal geglaubt, mein Leben sei wie der Film TRUEMANSHOW. Ich bin der Hauptdarsteller eines Films, der heißt „Mein Leben“. Und alle anderen sind irgendwelche Nebenrollen. Und wenn ich den Raum verlasse, fallen sie aus ihren Rollen... Bis mir irgendwann aufgefallen ist, dass wohl jeder diese Ansicht in seinem Leben hat. Theo, du hast einmal gesagt:

Manche Hähne glauben, dass die Sonne ihretwegen aufgeht.

Ehrlich gesagt, ist es eines der ersten Zitate von dir, wenn man dich googelt. Ich weiß nicht, ob du dich darüber freust? Auf jeden Fall habe ich immer gedacht „Ach, dieser Satz betrifft mich nicht. Dieser Satz ist nur für alle arroganten, selbstbezogenen und engstirnigen Menschen.“ Aber dann fiel mir auf: Wie oft glaube ich, dass die ganze Welt an meinen Entscheidungen hängt? Das klingt vielleicht pflichtbewusst, ist aber auch reichlich überzogen. Ja, mein Leben hängt an meinen Entscheidungen. Aber die Sonne geht auch ohne mein zu tun auf und unter. Und sie geht auch für die 7 Milliarden anderen Menschen auf. Und soll ich dir was sagen, liebster Theo? Irgendwie entspannt es mich, den Hahn in mir identifiziert zu haben. Zu sehen, dass ich manchmal glaube, die Welt dreht sich um mich, um dann wieder festzustellen, dass es nicht so ist. Und manchmal tut es gut, nicht immer im Rampenlicht zu stehen. Also entspanne ich mich mal in den Gedanken, dass die Welt sich weiter dreht, auch wenn ich nicht immer alles perfekt mache.
 Auf baldigst!

Mittwoch, 23. Januar 2013

Das Leben der anderen.

Achja. Wie wäre das Leben, wenn ich ein berühmter Autor wäre? Oder vielleicht doch lieber ein gefragter Psychologe? Das wäre sicher klasse. Oder Schauspieler. Wie cool wäre es, ein richtiger Schauspieler zu sein. Und Radiomoderationen mag ich in letzter Zeit auch sehr. Wenn man doch immer nur so fröhlich wäre wie die Menschen im Radio morgens. Und wie wäre es, wenn man in einem anderen Land leben würde? Sonniges Californien. Oder die verschneite Schweiz.

Und ich habe mich heute gefragt, wie es wäre, wenn ich einfach ein paar Jahrzehnte früher angefangen hätte zu leben. Vielleicht in den 50ern. Wäre ich dann heute auch so wie meine Großeltern? Wenn ich mir vorstelle unter den Prämissen des „1x1 des guten Tons“ großzuwerden.. Beängstigend, verrückt und interessant zugleich...

Ach, Theo, wenn ich wenigstens so raffiniert mit Worten um mich werfen könnte wie du..
Und was sagst du?

„Jeder hat sich da zu bewähren, wohin ihn Gott gestellt hat, nicht in einem fremden Nest.“

Siehste. Schon wieder bringst du es auf den Punkt. Also gehe ich mal mein Leben leben anstatt über tausend alternative Leben nachzudenken, die dann doch nicht meins wären. Kommst du mit, Theo?

Dienstag, 22. Januar 2013

Glück.

Glück. Irgendwann, als ich in der Oberstufe war, gab es einen Bildungstest an meiner Schule, an dem ich teilnahm. Ich habe keine Ahnung mehr, wer da was getestet hat. Aber ich erinnere mich, dass in dem Deutschtest das Thema „Glück“ behandelt wurde. Literarische Abhandlungen über die Frage „Was ist Glück?“. Und ich weiß, dass ich mich damals fragte: Welcher Mensch denkt so viel über Glück nach?



Tja. Heute bin ich so ein Mensch. Was ist Glück. Wann ist man glücklich. Wie bleibt man glücklich. Was ist kein Glück. All das rennt durch mein Gehirn, rauf und runter. Wer ist WIRKLICH glücklich. Was brauchts dafür. Und was ist, wenn man es nicht ist.

Mein liebster Theodor (Ja. Ich rede von Fontane) sagte einst:


„Gott, was ist Glück! Eine Griessuppe, eine Schlafstelle und keine körperlichen Schmerzen - das ist schon viel.“


Und wie sollte es anders sein: Er hat Recht damit. Was gutes zum Essen, einen Schlafplatz und so, das ist was Feines. Und wenn man das Zitat richtig zitiert (und wir wollen ja Plagiatsvorwürfe vermeiden), sagte er noch weiter:


„Das Glück, wenn es mir recht ist, liegt in zweierlei: darin, daß man ganz da steht, wo man hingehört, und zum zweiten und besten in einem behaglichen Abwickeln des ganz Alltäglichen, also darin, daß man ausgeschlafen hat und daß einen die neuen Stiefel nicht drücken. Wenn einem die 720 Minuten eines zwölfstündigen Tages ohne besonderen Ärger vergehen, so läßt sich von einem Tage unter einem glücklichen Stern sprechen.“



Okay, das ist doch mal eine konkrete Checkliste:

  1. Stehe ich ganz da, wo ich hingehöre?
  2. Kann ich mein Alltägliches behaglich abwickeln?
  3. Sind heute 720 Minuten (= 12 Stunden) am Stück ohne besonderen Ärger gelaufen?



Mh. Nein, ganz ohne Ärger (mindestens über mich selbst) sind die letzten 12 Stunden sicherlich nicht vergangen. Zwei ist defintiv ausbaubar. Und Frage eins ist so tiefgehend, dass es eigentlich einen eignen Post braucht. Aber ich bin bestimmt noch nicht ganz da, wo ich sein sollte. Oder? Darüber muss ich nachdenken.



Bis dann, lieber Theo.