Dienstag, 29. April 2014

Gefühlslernerei.

Weißt du, Theo, manchmal würde ich gerne Dinge lernen. Nicht irgendwelche Dinge. Sondern emotionale Dinge. Ich würde gerne mehr Empathie lernen, mehr verstehen wollen, mehr den richtigen Moment abpassen können, mehr Verständnis haben, mehr feinfühlig sein. Einfach mehr. Und dann frage ich mich, wie man das lernen kann. Weißt du, Theo?

Ein feines Gefühl lässt sich so wenig lernen wie ein echtes. Man hat es - oder hat es nicht.

Du bist heute sehr feinfühlig, Theo... Aber irgendwie hört es sich trotzdem richtig an. Kann man Gefühle überhaupt erlernen? Sind sie nicht sowieso so flüchtig und unbeständig, als dass man sie fassen und in eine Kiste stecken könnte, um sie zu studieren? Wahrscheinlich zählt mehr die Einstellung als das Gefühl... Was meinst du, Theo?

Dienstag, 22. April 2014

Mittelmaß.

Seit einiger Zeit fällt mir eines immer mehr auf: Der Mensch kennt kein Mittelmaß. Ich auch nicht. Es gibt eigentlich immer nur schwarz oder weiß. Und auf dem alten Charakterpferd bleibt man keinesfalls schön in der Mitte sitzen. Nein, man fällt buchstäblich immer auf einer der beiden Seiten runter. Manchmal mag es ja gut sein, eindeutig in seiner Meinung zu sein. Aber besonders im charakterlichen versumpfen wir in irgendwelchen Extremen, die uns selten dahin bringen, wo wir eigentlich hin wollen.

"Zwischen Hochmut und Demut steht ein drittes, dem das Leben gehört, und das ist der Mut."

Also ist dir dieses Pferdproblem auch schon bekannt, lieber Theo. Und du hast Recht: Das Leben entsteht und funktioniert dort, wo wir eine Ausgeglichenheit hinbekommen. Ohne im Extrem zu landen. Einfach mal auf dem Pferd sitzen bleiben. Einfach mal mutig sein. Ohne an Hochmut oder Demut zu denken. Das wärs!

Auf baldigst!